Mittwoch, 9. Oktober 2013

Krümelmonster im Paradies und Kühlschrankwahrheiten: Auf der weltgrößten Ernährungsmesse Anuga in Köln – Teil 2

Ich sammle Postkarten mit lustigen Motiven und Sprüchen. Es liegt fast ausschließlich an den Sprüchen, dass immer wieder eine neue Postkarte in meinen Besitz wandert. Mein weißer Kühlschrank ist fast komplett mit Postkarten und Magneten bedeckt. Nicht nur Postkarten mit lustigen Sprüchen, auch Urlaubskarten und dazu Magnete als Urlaubserinnerungen. Und einige mit Sprüchen. Neben Zitaten von z.B. Picasso sind Kühlschrankmagnete mit Frauenweisheiten wie „Egal was die Frage ist, Schokolade ist die Antwort.“ – Würde das auch Günther Jauch bei „Wer wird Millionär?“ akzeptieren? – oder „Life is short. Eat Dessert first…“. Ich fühle mich sofort in diesen Sprüchen wieder, entscheide ich doch meine Auswahl im Restaurant erst nachdem ich in der Speisekarte die Dessertauswahl angeschaut habe.



Ich habe mich daher besonders auf die Süßigkeiten, die süßen Versuchungen auf der Anuga gefreut. Eis, Schokolade, Gebäck... Oh ja!!! Einmal viel von allem bitte. Wieder ein Spruch eines Kühlschrankmagneten J



Wie heißt es so schön... Eis geht immer! Das erste Eis probierte ich auf der Anuga bei IS fra Skarø. In einer Eistruhe waren lactosefreie Sorbets in Geschmacksrichtungen wie Rhabarber, schwarze und rote Johannisbeere oder Stachelbeere. Die Sorte Singapore sling ice wurde speziell für Singapore Airlines entwickelt. IS fra Skarø ist organisches Eis aus Dänemark, genauer gesagt von der Insel Skarø, dessen Grundlage u.a. Birkensaft (und Zuckertang) ist und das maximal – aufgepasst, Bikini-Babes! – 2% Fett enthält. Britta Tarp und Martin Jørgensen stecken hinter der Idee, das beste Eis der Welt herzustellen – und Martin Jørgensen stand heute persönlich hinter der Eistruhe und verteilte kleine Kostproben an die Eisliebhaber. Insgesamt ca. 20 Eissorten, auch Milcheis mit Lavendel, Lakritz oder Wasabi, werden auf der kleinen dänischen Insel für Dänemark und das Ausland produziert.



Nach dänischem Eis gab es – nach einem kurzen Schlenker vorbei an Gildo Rachelli, bei denen es leider kein Probiereis, nur Verpackungen von den nahezu lactosefreien (<0,1% Lactosegehalt) Eissorten BIO FREE FROM gibt – zu den Spaniern. Somosierra, Eis aus Madrid, hat Sojaeis am Stiel in der Eistruhe. Umhüllt ist das Vanillesojaeismit einer Schokoladenhülle, die herrlich knuspert durch kleine Krokantstücke in der Hülle. Das Eis ist kleiner als das klassische Magnum, aber 50 g Eis passen super in meine kleinen Kinderhände und langsam – weil „Oh, diese Knusperschokohülle!“ genießend – vom Mund in den Magen. Lecker!



Am Stand von Ambach (Dessart GmbH) kam Eisdielen-Feeling auf: Eine Schlange vor einer Eistheke, in der neben Milcheissorten z.B. Mangosorbet zur Auswahl steht. Im Sommer 2010 lernte der deutsche Markt das Eis von Ambach kennen. Auf der Seite von Adsolution.net gibt es folgende Hintergrundinformationen: „Bei der Produktion von Ambach-Eiscreme wird übrigens noch vieles von Hand gemacht. Die Milch für das Eis stammt von eigenen Kühen, die quasi hinter dem Firmensitz auf großen Wiesen grasen. Das macht das Ganze schon irgendwie besonders. Verheißungsvolle Sorten wie Belgische Schokolade und Mascarpone Creme brauchen den Vergleich mit Dänischen und Amerikanischen Wettbewerbern jedenfalls nicht zu scheuen. Zwar Dessart Eis aus Gronau/Westfalen ein vergleichweise kleines, mittelständisches Unternehmen. Jedoch kann man auf mittlerweile über 80 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Das erste Eis wurde bereits im Jahr 1925 hergestellt.“ Das klingt ja schon mal sehr gut. Aber das Highlight im Sortiment gab es nicht an der Eistheke: Sparkling Ice. Sparkeling Ice ist Fruchtsorbet in jeweils zwei Kunststoffsektgläsern in den Sorten Mango-Maracuja und Schwarze Johannisbeere (mit kleinen Beeren im Glas). Das Besondere daran, es ist ideal für Mädelsabende mit ner Schmacht-DVD, Schokolade und Prosecco oder Weißwein – und der Processo oder Weißwein kann in die Sorbet gefüllten Gläser gegossen werden. Lecker! Und die Plastikgläser kann ich auch in den Park oder z.B. an den See mitnehmen und mit Blick auf einen Sonnenuntergang genießen. Denn Muttis teure Sektgläser sind mir dafür dann doch zu schade :-)


Nach dem Eis musste es unbedingt mal etwas anderes, etwas Warmes sein. Bei Martinucci, einer kleinen Welt mit italienischen Desserts, Kuchen und Eis, probierte ich Pistaziensoufflé, welches für mich kurz erwärmt wurde. Der zarte, flüssige Pistazienkern macht mich für einen Moment echt sprachlos. Ich habe selten ein Dessert in dieser Größe sooooo langsam gegessen. Es war unglaublich, unglaublich, unglaublich lecker, ein wunderbares Gefühl auf der Zunge! Vor allem seit ich vor einigen Jahren Pistazieneis auf Sardinien probiert hatte bin ich ein großer Pistazienfreund und habe u.a. schon Ferrero Garden Pistazie geliebt.



Nach dem italienischen Soufflé gibt es italienische Kekse von Mangiar Bene, toskanische Produkte eines Familienunternehmens mit Sonne im Herzen und für Lebensmittelallergiker. Neben Keksen produziert das Unternehmen Kuchen, Brot, Gebäck, Pasta, Fertiggerichte und u.a. Pizza. Leider gibt es die Produkte nicht in einem Online-Store in Deutschland. Bislang.



Ich probiere anschließend weitere Kekse: Bolivianische Quinoa Cookies von Punku und südafrikanische Kekse von Khayelitsha Cookies, ebenfalls lecker, auch wenn es keine solche wahnsinnigen Gaumenschmeichler wie das Pistazien-Soufflé waren. Aber da ist es auch dagegen anzukommen, aber wie gesagt trotzdem lecker!

Bei Quinoa denke ich immer noch an ein Reisersatzprodukt und kann mir Cookies nur trocken vorstellen. In Kombination mit Schokoladenstücken überraschend gut. Der Probier-Cookie war ruck zuck vertilgt... Das Unternehmen Punku stellt in zwei verschiedenen Produktionsstätten die veganen Quinoa-Kekse her, in einem die Sorte Chocolate Chip Cookies (es gibt außerdem noch die ebenfalls vegane Sorte Orange & Mango), von denen einer in meinem Mund verschwand. Zwei getrennte Produktionsstätten, da auch nicht vegane Cookies vom Unternehmen hergestellt werden. Bislang kann ich die Cookies in Europa nur in Großbritannien bestellen. Oder nach Bolivien reisen...

Nach dem „weltbesten Eis“ von IS fra Skarø versprechen die Südafrikaner von Khayelitsha Cookies Kekse, welche die Welt besser machen sollen. Ich bekomme jeweils ein paar Fruity Oats Cookies und Ginger Snaps – und eine Einladung, die Kekse mal vor Ort zu genießen...


Nach Eis und Gebäck fehlen natürlich nur noch Schokoriegel. Am Stand von Good Hope International Beverages, einem südafrikanischen Unternehmen mit Sitz in Kapstadt, das u.a. Sojamilch in verschiedenen Geschmacksrichtungen, aber auch Sojaeiweißriegel für die lactoseintoleranten Sportler anbietet.

Im nächsten Blogbeitrag geht es weiterhin um die Anuga...

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